Besuch der Gedenkstätte „Oberer Kuhberg“

Besuch der Gedenkstätte „Oberer Kuhberg“

Gepostet von am 12.07.2019

Schülerinnen und Schüler nachempfinden zu lassen, was es heißt, die eigene Freiheit einzubüßen – das gelang ganz offensichtlich dieser Tage den Kolleginnen und Kollegen der Realschule Hechingen.

Bereits zum dritten Mal besuchte die gesamt Klassenstufe 9 die KZ Gedenkstätte „Oberer Kuhberg“ in Ulm.

Mitte November 1933 errichtete die nationalsozialistische Regierung des Landes Württemberg in einem alten Fort auf dem Oberen Kuhberg bei Ulm ein staatliches Konzentrationslager zur Verfolgung der politischen Gegner des damaligen Regimes. Von Anfang an unterstand es dem Stuttgarter Innenministerium. Bis Juli 1935 wurden hier die politischen Gegner des Systems, wie beispielsweise Alfred Haag, Vorsitzender der KPD Württemberg während der Weimarer Republik oder Dr. Kurt Schumacher, einer der jüngsten Abgeordneten der SPD-Fraktion in Weimar und nach dem Krieg Parteivorsitzender der bundesrepublikanischen SPD gefangen gehalten und sadistisch gequält.

Ziel war es, die politischen Gegner zu brechen. So mussten die Häftlinge mit stets feuchter Kleidung in ebenso feuchten Kellerverließen dahinvegetieren und tagsüber sinnlose Tätigkeiten wie Steine aufsammeln verrichten. Das geschah unter großen Schikanen der SS-Wachmannschaft.

Sichtlich betroffen und teilweise schockiert hatten die Schüler/innen nach der 75-minütigen Führung durch die pädagogische Mitarbeiterin, Annette Lein und einen weiteren Gymnasiallehrer vom Dokumentationszentrum „Oberer Kuhberg“ die Möglichkeit, das Gehörte kreativ und dabei jeder auf seine Weise zu verarbeiten.

Die Klasse 9a der Realschule Hechingen hat verstanden – das zeigt ihr Eintrag ins Gästebuch der KZ-Gedenkstätte „Oberer Kuhberg“ Ulm ganz deutlich.