Schule ohne Rassismus

1. Was ist Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage?

Courage-Schulen sind ein Projekt für alle Schulmitglieder. Es bietet Kindern, Jugendlichen und Pädagog*innen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. 

Mittlerweile gibt es 2700 Schulen dieser Art in Deutschland. Unterstützt werden sie von 350 außerschulischen Kooperationspartnern. 

2. Wie wird man eine Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage?

Jede Schule kann den Titel erwerben, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten (Schüler*innen, Lehrer*innen und technisches Personal) verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen.

3. Was bedeutet der Titel genau?

Der Titel ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Eine Schule, die den Titel trägt, ist Teil eines Netzwerkes, das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und für unser Umfeld.

4. Kümmert sich eine Courage-Schule nur um Rassismus?

Nein. Courage-Schulen beschäftigen sich gleichermaßen mit Diskriminierung aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und der sexuellen Orientierung. Darüber hinaus wenden wir uns gegen alle totalitären und demokratiegefährdenden Ideologien. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass das Land Baden-Württemberg in der vergangenen Woche, genauer am 05.11.2018, eine Landes Anti-Diskriminierungsstelle (LADS) in einem feierlichen Akt im „Haus der Wirtschaft“ eingerichtet hat. Hierbei war unsere Beauftragte für Extremismusprävention, Sabine Stolz, als Teilnehmer zugegen. 

5. Zu was verpflichtet sich die Realschule Hechingen?

Wer sich zu den Zielen einer Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bekennt, unterschreibt folgende Selbstverpflichtung:

  1. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
  2. Wenn an meiner Schule Gewalt geschieht, diskriminierende Äußerungen fallen oder diskriminierende Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, zukünftig einander zu achten.
  3. Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule ein Mal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.

Die Realschule Hechingen ist Teil des Courage-Netzwerkes seit 2015/16. Damals haben 70% aller am Schulleben Beteiligten unterschrieben, dass sie sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Ungleichbehandlung an unserer Schule in Bezug auf Hautfarbe, Geschlecht, sexuelle Orientierung usw. einsetzen. 

6. Umsetzung an der Realschule Hechingen

In diesem Rahmen führen wir seit vielen Jahren in der Klassenstufe 9 das Projekt „Soundcheck“ der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg durch. Es wendet sich gegen Rechtsextremismus.

Darüber hinaus haben wir das Projekt „Wie wollen wir leben“, ebenfalls von der LpB in unser Schulcurriculum aufgenommen. 

Außerdem besuchen wir jährlich eine KZ-Gedenkstätte (Dachau oder das KZ „Oberer Kuhberg“ in Ulm). Im vergangenen Jahr haben wir eine Schülerin zum „Vielfaltcoach“ ausbilden lassen und wir behandeln darüber hinaus das Thema „Vorurteile“ seit Jahren sehr intensiv im Ethikunterricht der Klassenstufen 8 bis 10. Des Weiteren besuchen die Kolleginnen und Kollegen regelmäßige Fortbildungen zum Thema Diskriminierung, Extremismus, Rassismus. Wichtig ist uns auch, dass alle Schülerinnen und Schüler, sowie Lehrerinnen und Lehrer und das weitere am Schulleben beteiligte Personal einen guten Umgang miteinander pflegen.